====== Anwendungen der TI ====== Die Anwendungen der TI lassen sich (aus Sicht des Versicherten) in Pflichtanwendungen und freiwillige Anwendungen unterteilen. Die Freiwilligkeit der Anwendungen ergibt sich aus der Einwilligungserfordernis gem. [[https://www.buzer.de/339_SGB_V.htm|§ 339]] Abs. 1 S. 1 SGB V. Zu den **Pflichtanwendungen** zählen * das sogenannte **Versichertenstammdatenmanagement** (**VSDM**) gem. [[https://www.buzer.de/291b_SGB_V.htm|§ 291b]] Abs. 2 SGB V und * elektronische Verordnungen gem. [[https://www.buzer.de/334_SGB_V.htm|§ 334]] Abs. 1 S. 2 Nr. 6 SGB V (in den gematik-Spezifikationen als **[[dighealth:ti:erp|E-Rezept]]** bezeichnet). Zu den Pflichtanwendungen **für Ärzt:innen**, die die SÜV der TI zur Übermittlung nutzen, zählen darüber hinaus * die **elektronische Überweisung** gem. [[https://www.buzer.de/86a_SGB_V.htm|§ 86a]] SGB V und * die **elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung** (**eAU**) gem. [[https://www.buzer.de/295_SGB_V.htm|§ 295]] Abs. 1 S. 10 SGB V. Der **elektronische Arztbrief** (**eArztbrief**) ist keine Pflichtanwendung für Ärzt:innen, seine Vergütung wird allerdings über [[https://www.buzer.de/383_SGB_V.htm|§ 383]] Abs. 3 SGB V an die Nutzung eines SÜV geknüpft. [[https://www.buzer.de/295_SGB_V.htm|§ 295]] Abs. 4 S. 1 SGB V-E ermöglicht zudem explizit die Nutzung der SÜV zur Übermittlung der für die Abrechnung der Leistungen notwendigen Angaben an die Kassenärztlichen Vereinigungen, etabliert jedoch keine Pflicht. **Freiwillige Anwendungen** gem. [[https://www.buzer.de/334_SGB_V.htm|§ 334]] Abs. 1 S. 2 SGB V umfassen * die **[[elektronische Patientenakte]]** (**ePA**) (Nr. 1 und [[https://www.buzer.de/gesetz/2497/b37144.htm|§§ 341-355]] SGB V), * **Hinweise der Versicherten** auf das Vorhandensein und den Aufbewahrungsort von Erklärungen zur **Organ- und Gewebespende** (Nr. 2), * **Hinweise der Versicherten** auf das Vorhandensein und Aufbewahrungsort von **Vorsorgevollmachten** und **Patientenverfügungen** (Nr. 3), * den **elektronischen Medikationsplan** (**eMP**) (Nr. 4 und [[https://www.buzer.de/31a_SGB_V.htm|§ 31a]] Abs. 3 S. 3 i.V.m. [[https://www.buzer.de/358_SGB_V.htm|§ 358]] SGB V), * die **elektronischen Notfalldaten** (**eNFD**) (Nr. 5 und [[https://www.buzer.de/358_SGB_V.htm|§ 358]] SGB V) und * die **elektronische Patientenkurzakte** ([[https://www.buzer.de/334_SGB_V.htm|§ 334]] Abs. 1 S. 2 Nr. 7 SGB V-E). Die Vorschriften zu den Kern-Anwendungen der TI finden sich im [[https://www.buzer.de/gesetz/2497/b37142.htm|5. Abschnitt]] des 11. Kapitels zur TI im SGB V ([[https://www.buzer.de/gesetz/2497/b37142.htm|§§ 334-363]]). Die Anwendung VSDM ist in [[https://www.buzer.de/291b_SGB_V.htm|§ 291b]] Abs. 2 i.V. mit [[https://www.buzer.de/291a_SGB_V.htm|§ 291a]] Abs. 2 und 3 SGB V im Kontext mit den Regelungen zur eGK als Versicherungsnachweis angesiedelt. Die Vorschriften für die administrativen Anwendungen der elektronischen Überweisung ([[https://www.buzer.de/86a_SGB_V.htm|§ 86a]] SGB V) und der eAU ([[https://www.buzer.de/295_SGB_V.htm|§ 295]] Abs. 1 S. 10 SGB V) finden sich ebenfalls im jeweiligen Regelungskontext. Die **sicheren Übermittlungsverfahren** (**SÜV**) gem. [[https://www.buzer.de/311_SGB_V.htm|§ 311]] Abs. 6 SGB V und die **weiteren Anwendungen** der TI ohne Nutzung der eGK nach [[https://www.buzer.de/327_SGB_V.htm|§ 327]]((s. auch [[wanda|WANDA]].)) gehören ebenfalls zu den nutzerbezogenen Funktionalitäten auf Basis der Komponenten und Dienste der TI-Plattform im Sinne von [[https://www.buzer.de/306_SGB_V.htm|§ 306]] Abs. 4 S. 1.